Wasserfliegen in Maine

Im Juli 2010 nutzte ich einen freien Tag um einen Einstieg in das Fliegen mit einem Wasserflugzeug zu bekommen. Dies ist in Mitteleuropa nur sehr schwierig zu realisieren (Regularien, Lärmschutz…) und die Belgrade lakes area ist das perfekte Revier zum Fliegen. Da ich sehr beschäftigt war, die Grundzüge des Wasserfliegens zu erlernen, gibt es leider nur wenige gute Bilder.

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Also komme ich samstags morgens um 09:00 an die Marina um Doug, meinen Fluglehrer zu treffen. Der kommt nach kurzem Warten angeflogen und landet in unmittelbarer Nähe der Marina. Nach einer kurzen Schulung am Boden geht es los. Mit einem Schubs verlässt unser Flieger den Anlegesteg und ich beeile mich, den Motor anzulassen, um wieder steuern zu können. Während wir aus dem Hafen navigieren, sind noch die Türen geöffnet und wir sind nicht angeschnallt um Kollisionen verhindern zu können. Danach fahren (schwimmen) wir gemächlich mit kleiner Leistung über den See und suchen uns einen Startplatz.

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Auch der Runup ist für einen Piloten von Landflugzeugen ungewöhlich, da wir ohne Bremse natürlich beschleunigen. Dann folgt vor dem Start die wichtige CARS-checkliste ( Carburettor off , Area clear, Water Rudders up, Stick fully back). Beim Beschleunigen geht die Nase zweimal hoch und dann suche mit dem Stick ich den “Sweet spot”, bei dem die Schwimmer nur auf einer kleinen Fläche surfen und die Maschine beschleunigen kann ( Angewandte Hydrodynamik). Wenn man versucht, zu rotieren wird die Maschine sofort wieder abgebremst, also warte ich einfach ab. Und dann fliegt die Cessna plötzlich, genial.

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Nach ein bisschen Airwork um sich an den erhöhten Widerstand der Floats und der Wasserruder zu gewöhnen, suchen wir uns auf dem nächsten See eine imaginäre Landebahn für die erste Wasserlandung. Strukturen auf dem Wasser helfen dabei, die Windrichtung ausfindig zu machen.Wir überfliegen zunächst den Landeplatz und nach einer konventionellen Platzrunde beginne ich den Anflug. Nach einem zunächst normalen Anflug gehen wir in ca. 20 m über dem Boden in den Horizontalflug über und fliegen dann die Maschine mit Gas langsam auf die Wasseroberfläche ohne abzufangen. Für eine „Landratte“, die gewohnt ist, das Flugzeug abzufangen, ist dies zunächst sehr komisch. Kurz nach dem Aufsetzen ziehe ich den Stick ganz zurück, die Schwimmer tauchen hinten tief ein und schon nach kurzer Zeit stehen wir.

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Dann lassen wir das Flugzeug in den Wind treiben und starten wieder. Nach weiteren Landungen auf verschiedenen anderen Seen geht es schon zurück zur Marina und meine erste Stunde SES (single engine sea) ist beendet, leider viel zu schnell! Beim nächsten Mal muss doch das Seaplane Rating her.

 

 

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